Aktuelle Daten zur Liposuktion bei Lipoedem wurden von Prof Proebstle in den USA bei der Jahrestagung des American College of Phlebology vorgestellt
In Austin, Texas, wurden am 4. November die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Ursachen, Entstehung und Behandlung des Lipoedems vorgetragen und ausgiebig diskutiert. Unter der Leitung von Prof. Karen Herbst von der University of Arizona wurde die Erkrankung Lipoedem unter allen vorstellbaren Aspekten beleuchtet.
Prof. Karen Herbst gab zunächst einen Überblick über die aktuellen wissenschaftlichen Resultate zu Ursachen und Entstehung des Lipoedems. So laufen derzeit drei Projekte zur Erforschung genetischer Ursachen des Lipoedems in England und Deutschland, die von der US-amerikanischen Lipedema Foundation gefördert werden. Nach Vorträgen zu Klassifikation und klinischen Erscheinungsformen des Lipoedems befassten sich weitere Vorträge mit der komplexen physikalischen Therapie und möglichen medikamentösen Behandlungen. Prof Karen Herbst sieht dabei durchaus einen Platz für niedrig dosierte Amphetamine und gefäßaktive Substanzen wie Diosmin.
Prof. Proebstle, mit über 15 Jahren Erfahrung mit der Liposuktion bei Lipoedem, gab schließlich einen aktuellen Überblick zum klinischen Stellenwert dieser Methode. In einer aktuellen eigenen Studie konnte an 100 Patienten die nachhaltige Wirksamkeit der Liposuktion bestätigt werden. Die Mannheimer Daten bestätigen die 2012 veröffentlichten Ergebnisse von Schmeller und liefern insbesondere zur Haltbarkeit der erreichten Ergebnisse. Ein interessanter Aspekt der Liposuktions-Behandlung ist, dass in nahezu allen Fällen nicht nur die klinischen Beschwerden des Lipoedems nachhaltig verbessert werden, sondern die Patienten anschließend auch mit ihrem äußeren Erscheinungsbild zufriedener sind und so einen zusätzlichen Gewinn an Lebensqualität bekommen.
Die an die Vorträge anschließenden Fragen und Diskussionsbeiträge aus dem interessierten Zuhörerkreis waren so umfangreich, dass die Sitzung erst mit deutlicher Verspätung geschlossen werden konnte.